Luftunterstütztes Fördersystem macht Gurtrollen überflüssig

Posted in: , on 15. Oct. 2010 - 11:41

Luftunterstütztes Fördersystem von der Martin Engineering GmbH macht Gurtrollen überflüssig

Biomassekraftwerk senkt Staubemission durch leichte, luftunterstützte Förderanlage

Walluf/Wiesbaden, Oktober 2010 - Ein 20-MW-Biomassekraftwerk in Emden hat ein vollständig gekapseltes, luftunterstütztes Fördersystem für die Beschickung seines neuen Holzspäne-Heizblocks eingeführt und erreicht damit trotz der üblich starken Windbedingungen am Standort an der Nordsee eine außergewöhnlich gute Kontrolle der flüchtigen Stoffe. Das Kraftwerk gehört BKE (E.On Kraftwerke 70% und STATKRAFT Markets GmbH 30%) und wird von STATKRAFT Markets GmbH Kraftwerksgruppe Nord-West betrieben. Das neue Fördersystem des Kraftwerks hat sich als außerordentlich erfolgreich erwiesen und erfüllt die strengen Staubschutzspezifikationen und verhindert, dass sich Staub auf den Neuwagen in den nahe gelegenen Durchgangslagern ansammelt.

Den Verantwortlichen des Unternehmens war von Anfang an klar, dass die Förderanlage eine relativ große Distanz überbrücken muss, um Schüttgüter 167 Meter von den Schiffsentladeeinrichtungen bis zu zwei Lagersilos zu transportieren. Wegen der Nähe zur Nordsee, war zudem der Korrosionsschutz für die Haltbarkeit des Fördersystems von entscheidender Bedeutung. Vergrößert wurde die technische Herausforderung durch den begrenzten Platz, der für die Unterkonstruktion der Förderanlage zur Verfügung stand. Das System sollte ohne größeren Wartungsaufwand für längere Zeit in Betrieb bleiben können und das Entweichen oder die Ansammlung von flüchtigem Material verhindern. Darüber hinaus sollte die Nutzlast vor Regen geschützt sein, um die Aufnahme von Feuchtigkeit in den Brennstoff zu vermeiden.

Auslegung des richtigen Systems

Nach der Prüfung verschiedener Optionen, entschied sich das Unternehmen für eine leichtgewichtige Förderbandkonstruktion von Martin Engineering, die ihre hervorragende Leistung bei der Staubunterdrückung bereits unter Beweis gestellt hat. Die luftunterstützte Förderanlage ist ein einfaches und wirtschaftliches System, das viele Probleme löst, die bei konventionellen Förderbandsystemen anzutreffen sind.

„Bei luftunterstützten Fördersystemen sind die bei konventionellen Anlagen verwendeten Tragrollen überflüssig“, so Werner Baxmann, European Sales & Marketing Manager bei Martin Engineering „Statt dessen wird das Förderband durch eine Luftschicht angehoben, die von einer gemuldeten Rinne aufsteigt. Durch das Eliminieren einer Reibungsquelle und Wegfall regelmäßiger Wartungsarbeiten bieten luftunterstützte Förderanlagen signifikante Vorteile hinsichtlich der Einsparung von Energie, sowie im Bereich des Umweltschutzes und der Sicherheit“, so Werner Baxmann weiter. Diese dünne Luftschicht trägt zuverlässig Lasten und ermöglicht einen Betrieb mit hohen Geschwindigkeiten, da praktisch keine mechanische Reibung entsteht. Somit lässt sich eine erhebliche Reduzierung der Betriebs- und Wartungskosten erzielen.

Aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse in der Anlage in Emden, erhielt die Förderanlage eine innovative Tragkonstruktion mit dreieckigem Querschnitt. Die Konstruktion besteht aus verzinktem Stahl, der dem Küstenklima widersteht. Durch die extrem stabile modulare Konstruktion konnte die gesamte Distanz mit nur zwei Stützen überbrückt werden. Das Förderband ist ca. 1m breit und überwindet eine kontinuierliche Steigung von 10° und einen Höhenunterschied von insgesamt 29,5m.

Konstruiert für einen geschmeidigen Transport

Das Konzept der Luftunterstützung ist im Prinzip sehr einfach. Die Ladezone und die Fördersektionen sind in einer Beruhigungszone untergebracht, die von einem Zentrifugallüfter unter Druck gesetzt wird. Durch Öffnungen im oberen Teil der Beruhigungszone entsteht ein Luftpolster zwischen der Beruhigungszone und dem Fördergurt, das die transportierte Last trägt. Ausgehend von dem Gewicht des Gurts und der Last in der Anlage in Emden konnten die Systementwickler den benötigten Druck abschätzen, um eine Anhebung von ca. 1mm zu bewirken. Diese Anhebung erfordert bei den meisten Anwendungen ein minimales Luftvolumen.

Die Förderanlage kommt ohne Kompressor aus und kann mit einem einzigen kleinen Gebläse einen Fördergurt über eine Länge von bis zu 183m anheben. Die mit diesem Konzept verbundene extrem niedrige Reibung verringert gegenüber konventionellen Förderanlagen die benötigte Antriebsleistung im Horizontalbetrieb um bis zu 30%.

Das Streben nach Perfektion

“Selbst bei den besten Anlagen bieten die Obergurtrollen in konventionellen Systemen keine perfekte Gurtführung“, so Baxmann. “Die Auf- und Abbewegung überträgt sich auf das Material und bewirkt, dass einige Partikel in die Luft entweichen. Diese Störungen können zudem Material an die Außenkanten des Fördergurts drängen, von wo es herunterfallen kann. Der stabile Bandlauf bei luftunterstützten Systemen minimiert Turbulenzen und das dadurch entstehende flüchtige Material“.

Die Luftunterstützung löst darüber hinaus auch Wartungsprobleme. So entfällt z.B. der Austausch von Gurtrollen und die Förderbandjustage. Zudem ermöglicht das modulare System den Austausch bestehender Fördersektionen durch Sektionen nach CEMA-Standard. Luftunterstützte und konventionelle Sektionen können kombiniert und mit Ladezonen, Führungsrollen, Bandwaagen und anderen Komponenten ausgestattet werden.

Bei neuen Förderanlagen werden die luftunterstützten Systeme an die spezifischen Anforderungen angepasst und können längere Distanzen und steilere Winkel überwinden als konventionelle Systeme. Da Rollen und Quetschstellen wegfallen, verringern luftunterstützte Systeme zudem den Wartungsaufwand und potenzielle Sicherheitsrisiken.

Die Anlage in Emden meldet dank der luftunterstützten Konstruktion einen extrem niedrige Wartungsaufwand. Die Förderanlage übertrifft die Anforderung des Unternehmens an die Betriebsbereitschaft von 98%, und das vollständig gekapselte System verhindert das Entweichen von Staub. Die Anlage verstromt jedes Jahr ca. 130.000 Tonnen Biomasse, und die Förderanlage transportiert 110 bis 120 Tonnen Material pro Stunde.

Martin® luftunterstützte Fördersysteme kommen weltweit bei vielen verschiedenen Anwendungen für die Schüttguthandhabung zum Einsatz. Dazu gehören Holzchips, Pellets, Getreide, Gestein/Zuschlagsstoffe, Zement/Klinker und Abraum.

Über Martin Engineering:

Die MARTIN ENGINEERING Corporation wurde 1944 in Neponset, Illinois, USA gegründet und stellt seitdem pneumatische Vibratoren zur Entladung von Schüttgutbehältern her. In den 70er Jahren entwickelte und patentierte Martin Engineering Luftkanonen, die den Materialfluss unterstützen und die Bildung von Materialanbackungen verhindern. In den 80er Jahren konzentrierte sich Martin Engineering zunehmend auf Förderanlagen und entwickelte die weltweit ersten kundenspezifischen Abstreifer, die seitdem permanent weiterentwickelt werden. Parallel entwickelte Martin Engineering weitere Produkte im Bereich der Fördertechnik. So werden unter anderem Bandzentriergeräte, Problemlösungen für Übergabepunkte und Staubunterdrückungssysteme angeboten. Systeme zur luftunterstützten Fördertechnik und umfangreiche Serviceleistungen, wie das MartinPlus Wartungsprogramm gehören ebenso zum umfangreichen Produktangebot. Martin Engineering ist heute einer der weltweit führenden Anbieter von Systemen, die die Handhabung von Schüttgütern sauberer, sicherer und produktiver machen. Die europäische Hauptniederlassung wurde 1987 als Martin Engineering GmbH mit Sitz in Walluf in der Nähe von Wiesbaden gegründet.



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