Sandvik HM150 auf der weltgrößten Förderbrücke

Posted in: , on 21. Oct. 2010 - 20:31

Sandvik HM150 auf der weltgrößten Förderbrücke in der Lausitz im Einsatz

Schweden spielen tragende Rolle in der Braunkohlegewinnung

Fürst Herrmann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau, ein landschaftskünstlerisches Genie, baute ab 1817 den heute zum UNESCO Weltkulturerbe zählenden Fürst-Pückler-Park in der Lausitz. In derselben Epoche, im Jahr 1850, wurde die erste Braunkohle in der Region gefördert und noch heute baut das schwedische Unternehmen Vattenfall dort subventionsfrei Rohkohle ab – unter anderem in Jänschwalde, einem von fünf derzeit in Betrieb befindlichen Tagebauen. Als einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder im Osten Deutschlands beschäftigt Vattenfall aktuell fast 8.000 Mitarbeiter und rund 800 Auszubildende. Eine ebenfalls tragende Rolle spielt Sandvik Mining and Construction – im Wortsinn.

Am Standort Jänschwalde sind 320 Stück 5-teilige Girlanden der HM150 Formed Roller auf der Abraumförderbrücke AFB 60m im Einsatz. Auf Band 5, dem Hauptförderer (Gurttyp 3000 ST2500-18:10, Girlandenabstand ca. 800 mm) und auf Band 8 dem Haldenförderer I, (Gurttyp 2750 ST2500-18:8, Girlandenabstand ca. 800 mm).

Begonnen hat alles im Frühjahr 2004, als Bernhard Hofmayer, Betriebsleiter und Prokurist bei Sandvik, die Musterrolle HM150 bei Vattenvall vorstellte. Die Baugruppen-Ingenieure waren beeindruckt, von dem völlig neuartigen Design und der innovativen Bauart. Die Diskussion über die Vor- und Nachteile der bauteiloptimierten Tragrolle konnten also beginnen.

Man verständigte sich schnell und unbürokratisch auf eine Testphase im Tagebau Welzow-Süd. Aufgrund der extremen Betriebsbedingungen herrschen hier die höchsten Anforderungen an Tragrollen und Tragrollensysteme. Hier werden Bandgeschwindigkeiten von 10 bis 11 Meter pro Sekunde gefahren und stündlich 52.000 Tonnen Abraum befördert. Dieser Aufgabe hat man sich bei Sandvik angenommen und die Hochleistungsrolle HM150 bis zur Marktreife entwickelt.

Von August 2004 bis April 2005 liefen die ersten 250 Rollen im Test – mit Erfolg. Die Geräuschemission konnte um ca. 20 dB (A) gesenkt werden und die Gewichtseinsparungen kamen der Statik zugute. Das Resultat: Betriebsfreigabe durch den TÜV. Im Anschluss wurden alle bisherigen Tragrollen auf der Förderbrücke gegen die Sandvik HM150 ausgetauscht.

Mit den positiven Erfahrungen aus dem Vattenfall Tagebau Welzow-Süd, ging man im 50 km entfernten Jänschwalde ebenfalls ans Werk. Ausgangspunkt für den geplanten Einsatz der innovativen HM150 auf der im Tagebau eingesetzten Abraumförderbrücke AFB 60m war der Wille von Vattenfall, Mitarbeitern, Anwohnern und Umwelt gerecht zu werden, indem man in aktuelle Technik investiert. Darüber hinaus galt es, die Auflagen des TÜV zu erfüllen.

Im Fokus stand auch hier die anspruchvolle Statik der 30.000 Tonnen schweren Förderbrücke. Durch die gegenüber konventionellen Tragrollen erreichte Gewichtseinsparung von 10 - 15 % konnte die aufwendige und kostenintensive Umrüstung des Stahlkolosses verhindert werden.

Die Gewichtsoptimierung ist auch im Falle eines Austausches einer Einzelrolle oder Girlande von Vorteil, was aufgrund der extrem langen Laufzeit der Rollen nun seltener notwendig ist. “Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den letzten sechs Monaten eine der 1.600 HM150 Formed Roller austauschen musste.”, so der Spezial-Mechaniker Christian Ramm. “Intern werden die HM150 wegen der orangeroten Farbe und Form nur Feuerlöscher genannt.”, ergänzt er. In den ersten drei Jahren lag man mit einer Ausfallquote von 2,9 % weit unter dem statistischen Mittel für konventionelle Tragrollen.

“Die durch die geringere Ausfallquote verlängerte Standzeit der Rollen und die durch die Laufruhe geräuscharme Umgebung haben uns nachhaltig von der innovativen Tragrolle überzeugt, ” resümiert Operativ Ingenieur Peter Hobracht.

Mittlerweile sind insgesamt mehr als 19.000 Sandvik Hochleistungstragrollen an Vattenfall in der Lausitz geliefert worden. Die Techniker wie auch die Entscheider im Einkauf sind mit der Zusammenarbeit, den gelieferten Tragrollen und dem Service von Sandvik sehr zufrieden. Der Zuschlag für die Lieferung von 1.700 3-teiligen Girlanden der HM150 für eine Landbandanlage dokumentiert den positiven Gesamteindruck von Unternehmen, Marke und Produkt.

Verpflanzte Fürst Pückler im 19. Jahrhundert erstmals ausgewachsene Bäume in seinen 750 Hektar großen Landschaftspark, so hat Vattenfall seit 2007 im Rahmen der Rekultivierung seiner genutzten Flächen die von Kiefernwäldern geprägte Monokultur der Region mit 3 Mio. Laub- und Nadelhölzern aufgeforstet. Bis 2030 entsteht darüber hinaus mit dem 1.900 Hektar großen “Ostsee” das größte künstlich angelegte Binnengewässer in der Lausitz – kein UNESCO Weltkulturerbe, aber ein attraktives Sport- und Erholungsgebiet für die nächsten Generationen.

So gesehen spielt auch Sandvik in der heutigen Epoche mit der HM150 eine tragende Rolle bei der Gewinnung und dem Transport des heimischen Energieträgers Braunkohle.

Sandvik HM150 Formed Roller

Der Begriff “Formed Roller” bezieht sich sowohl auf das spezielle und von Sandvik weiterentwickelte und optimierte Produktionsverfahren, als auch auf das Endprodukt. Durch den Einsatz von hochpräzisen Produktionsverfahren und -einrichtungen, weisen die HM150 Formed Roller die im Folgenden beschriebenen verbesserten Eigenschaften auf:

- optimierte Lastverteilung in den Kugellagern

- reduzierter Lagerkippwinkel

- reduzierte Schallemissionen

- höhere zulässige Drehzahl

- geglättete Lagersitze Rz ~ 0,5 µm (reduziert Passungsrost)

- Gewichtsreduzierung der Tragrolle von 10 – 30%

- Auswuchtgüte G kleiner 14 nach DIN ISO 1940

- maximale Rundlaufabweichung ~ 0,25 mm

Die bauteiloptimierte, patentrechtlich geschützte Tragrolle HM150 besteht im Wesentlichen aus dem belastungsgerechten und verformungsreduzierten Tragrollenmantel (flow formed shell), den durch Umformung hergestellten Lagerhaltern (end-formed), der geschmiedeten Hohlachse sowie den neuentwickelten hocheffektiven Labyrinthabdichtungen.

Sandvik HM150 Formed Roller sind innerhalb der aufgelisteten spezifischen Parameter lieferbar, siehe Tabelle unten.

Sandvik ist eine globale Gruppe hochtechnologischer Unternehmen, die Spitzenprodukte herstellt und eine weltweit führende Rolle in folgenden Bereichen einnimmt: Werkzeuge für die Metallbearbeitung, Maschinen und Werkzeuge für die Gesteinsverarbeitung, Edelstahlprodukte, Speziallegierungen, Hochtemperatur-Materialien sowie Prozess- und Sortieranlagen. Die Gruppe beschäftigte 2009 rund 44 000 Mitarbeiter in 130 Ländern. Der Jahresumsatz betrug knapp 72.000 Mio SEK.

Sandvik Mining and Construction ist ein Geschäftsbereich der Sandvik-Gruppe und weltweit führender Anbieter von Bohr- und Tiefbaumaschinen, Hartmetallwerkzeugen, Dienstleistungen und technischen Lösungen zur Gewinnung und Zerkleinerung von Gestein und Mineralien im Bergbau und in der Bauindustrie. Der Jahresumsatz betrug 2009 rund 32.600 Mio SEK. Das Unternehmen beschäftigte 14 400 Mitarbeiter.


Weitere Informationen:

https://edir.bulk-online.com/profile...ope-essen-.htm

https://edir.bulk-online.com/profile...ppenstedt.htm

https://edir.bulk-online.com/profile...s-handling.htm

http://www.google.de/search?num=100&...=&oq=&gsrfai=

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