Teilkeramischer Trommelbelag für Bandbetrieb

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Posted in: , on 20. Dec. 2008 - 17:54

Griffige Formel für Bandbetrieb

Teilkeramischer Trommelbelag sichert Förderleistung

Das Kali- und Salzwerk Zielitz gewinnt im Kaliflöz Ronnenberg aus 500 bis 1300 m Teufe jährlich 12 Mio. t Kalirohsalze, die durch Flotation und Heißlöseverfahren zu Kalidüngemittel für die Landwirtschaft und Industriesalze für die chemische Industrie aufbereitet werden. Das Werk gilt mit rund 1.600 Beschäftigten als einer der größten Arbeitgeber im nördlichen Sachsen-Anhalt. Es ist das jüngste Kaliwerk Deutschlands und das leistungsfähigste Einzelwerk der K+S-Gruppe mit ausgedehnten Lagerstätten. Bei Förderleistungen von 42.000 Tonnen täglich erfolgt der Transport von Rohsalz unter Tage über Bandanlagen mit einer gesamten Länge von 72 km. In jüngster Zeit stellten sich Probleme im Zusammenspiel aus Gurtantriebstrommel und Fördergurt ein. Nach Auflegen eines neuen Gurtes trat das Phänomen des „Gurtdurchrutschens“ auf. Zunächst wirkte man durch Erhöhung der Gurtspannung dieser Schwierigkeit entgegen – die technische Leitung war sich dabei jedoch im Klaren, dass durch erhöhte Gurtzugkräfte die Verbindungsstellen auch stärker belastet werden.

Gurtschonung und höhere Standzeiten

Ralf Wenzel, zuständig für die Bandanlagen unter Tage, plädierte dafür, den Reibbelag der Antriebstrommel zu erneuern und erarbeitete gemeinsam mit Metso Minerals ein Konzept, um den Reibwert zu verbessern. Die Antriebstrommeln sollten mit Trellex Cer-Lag belegt werden: Dabei handelt es sich um einen Verbundwerkstoff aus Gummi und Keramik, der unter der Bezeichnung Trellex Cer-Lag hohe Widerstandskräfte gegen abrasiven Verschleiß vorlegt. Dafür verantwortlich sind Aluminiumoxidkeramikzylinder, die in einer robusten Gummimatrix eingebettet sind. Die hexagonale Gitterstruktur und die eingegossenen Keramikzylinder bewirken zudem eine höhere Haftung und damit einen optimalen Reibwert. Die Trommeldurchmesser für die Hauptbänder liegen bei 1.000 mm, die Trommelbreite bei 1.500 mm. Die Geschwindigkeit der Hauptbänder beträgt durchschnittlich 4,36 m/Sekunde.

Seit Anfang des Jahres sprechen erste Erfahrungen für die Fortsetzung der Beschichtung weiterer sieben Trommeln, da man sich durch die Maßnahme deutlich höhere Standzeiten der Trommelbeläge verspricht. „Früher mussten wir alle 5-6 Jahre den Trommelbelag wechseln, hier rechnen wir mit einem Wechsel frühestens in 10 Jahren“, gibt der Verantwortliche für die Bandanlagen zu Protokoll. Dabei verweist er auf den erhöhten Aufwand, die Trommel frei zu bekommen, da häufig das Förderband dafür getrennt werden muss. „Das bedeutet für uns: 2 Schichten 8 Stunden Produktionssausfall, die wir nur schwer kompensieren können“, so Ralf Wenzel. „Wenn wir uns das in diesem Zeitraum einmal sparen können, herzlich gern…“.

Ist der Belag einmal geklebt – dieser Aufwand entspricht der Befestigung eines herkömmlichen Gummibelags – sind keine weiteren Wartungsarbeiten mehr erforderlich. Auch in anderen Bereichen arbeiten K+S und Metso Minerals eng zusammen – im Mittelpunkt stehen Fragen zur Vulkanisation der Verbindungsstellen.

„Sollten sich auch in anderen Verschleißschutzdisziplinen Einsparpotentiale für Reparaturen und Materialien ergeben, bleiben wir sicherlich auch dort nicht untätig“, so Ralf Wenzel. Derzeit erproben Metso Minerals und K+S ein neues Dichtungssystem an der Übergabestation am Hauptband 1 – dort, wo der neue Trommelbelag bereits zum Einsatz kommt.

Weitere Informationen finden Sie auf:

https://edir.bulk-online.com/profile...eutschland.htm

http://www.google.com/search?hl=de&c...btnG=Suche&lr=

Abb. 1: Ralf Wenzel (links), Leiter Bandanlagen und Frank Güth, Schichtleiter Maschinenbetrieb, vor der Antriebstrommel des Hauptbandes, beschichtet mit neuem teilkeramischen Belag

(Trellex Cer-Lag) – die Gitterstruktur des Belags ist im Hintergrund oberhalb des Förderbandes erkennbar.

Abb. 2: Ralf Wenzel (links), neben Sven Prellberg von Metso Minerals – gemeinsam mit dem Keramikbelag Trellex Cer-Lag.

Abb. 3: Trellex Cer-Lag Belag in schematischer Darstellung auf einer Antriebstrommel

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