120 Jahre Urania Berlin

Author
(not verified)
Posted in: , on 7. Mar. 2008 - 21:06

120 Jahre Urania Berlin

Das traditionsreiche Wissens-Zentrum feiert mit 700 Gästen

Klaus Töpfer erhält Urania Medaille 2008


Berlin, 04.03.08. Am 3. März 1888 wurde die Berliner Urania als weltweit erstes Wissens-Zentrum mit dem Ziel gegründet, wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diesem Anspruch folgt die Urania bis heute und feierte ihr 120-jähriges Bestehen mit einem Festakt und der Verleihung der diesjährigen Urania Medaille an Klaus Töpfer.

Rund 700 Menschen feierten gestern den Gründungstag der Urania Berlin vor 120 Jahren. In seiner Jubiläums-Ansprache sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit: „Bildung nach Art der Urania heißt: Man soll nicht nur klüger werden, man soll sich auch sein Staunen bewahren können. (…) Das Erfolgsrezept der Urania ist eigentlich ganz einfach. Man nehme: die brennendsten Themen, die besten Experten und sorge für eine stimmige Mischung aus Information, Nutzwert und Unterhaltung."

Höhepunkt der Veranstaltung war die Auszeichnung von Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Töpfer mit der Urania Medaille 2008. Die Laudatio auf den früheren Bundesumwelt- und Bundesbauminister, langjährigen Unter-Generalsekretär und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und Professor für Umwelt und nachhaltige Entwicklung an der chinesischen Tongji-Universität, hielt Jürgen Trittin, MdB, Vizefraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen. „Klaus Töpfer hat in den letzten 20 Jahren mit großem Einsatz Unschätzbares geleistet, für die Verbreitung des heutzutage wichtigsten Wissens: des Wissens um die globale Umweltzerstörung und um unsere Möglichkeiten ihr Einhalt zu gebieten", so Trittin: „Ihm ist es gegeben, den Menschen den Zusammenhang von Umwelt und Entwicklung begreifbar zu machen. Für diese Begabung und seine Erfolge bei der Verbreitung des wichtigen Wissens um die Nachhaltigkeit erhält er heute zu recht die Urania Medaille."

In seinem Festvortrag zum Thema „Nachhaltige Entwicklung - Die Friedenspolitik unserer Zeit" sagte Urania-Medaillenträger Klaus Töpfer: „94 Prozent des weltweiten Einkommens werden von 40 Prozent der Weltbevölkerung in Anspruch genommen. 60 Prozent der Weltbevölkerung verfügen nur über 6 Prozent des Einkommens. Wir müssen diese ungleiche Verteilung beseitigen, damit andere nicht aus der Hoffnungslosigkeit ihrer Situation auf die Idee kommen, Instabilität zu verbreiten. (…) Friedenspolitik ist nachhaltige Entwicklung!"

Urania entstand auf Anregung Alexander von Humboldts

In seinen berühmten „Kosmos-Vorlesungen" an der Singakademie (1827/28) bot Alexander von Humboldt ein umfassendes Bild der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit und ergänzte damit das Konzept der Volks- und Persönlichkeitsbildung seines Bruders Wilhelm. Gründerväter der Urania waren schließlich die Astronomen Wilhelm Foerster, ein Schüler von Humboldt, und Wilhelm Meyer. Unterstützt wurden sie von Werner von Siemens, er gab der Urania die Form einer Aktiengesellschaft. In dem bereits 1889 eröffneten ersten eigenen Gebäude in der Invalidenstraße entstand eine Einrichtung, die als Kombination einer öffentlichen Sternwarte, eines wissenschaftlichen Museums und eines experimentellen „Wissenschaftlichen Theaters" zur damaligen Zeit einzigartig war und damit weltweite Berühmtheit erlangte. Benannt nach der Muse der Astronomie, wurde die Urania in kürzester Zeit zu einem Mittelpunkt des öffentlichen Lebens, an dem spektakuläre Versuche, wie zum Beispiel die Vorführung der Röntgen-Strahlen, und einmalige Berichte weltberühmter Forscher, von Amundsen über Edison bis hin zu Hertz und Wegener, einander ergänzten.

Nach einer schwierigen Phase - über zwei Weltkriege und die Wirtschaftskrise der 20-er Jahre hinweg - wurde die Urania 1953 als eingetragener Verein neu begründet. Heute ist die Urania Berlin ein weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekanntes Zentrum für den Dialog von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Ausgestattet mit modernster Veranstaltungstechnik, mit großer Bühne und zwei Kinosälen, bietet das Haus alle Möglichkeiten für wissenschaftliche Vorträge, Experimentalvorführungen, Video- und Kinofilme, Oper, Theater und Variet bis hin zu Ausstellungen, Aktionstagen und Messen.

Die Urania Berlin e.V.

Ihren jährlich über 200.000 Besuchern bietet die Urania Berlin neueste Erkenntnisse aus allen Wissensgebieten und ein vielfältiges Kulturangebot. Vorträge zu aktuellen Fragen der Natur- und Geisteswissenschaften, zu Medizin und Gesundheit sowie über fremde Länder und Kulturen gehören ebenso zum Programm wie Podiumsdiskussionen, Filme, Führungen, Seminare oder künstlerische Darbietungen. Als größtes Programmkino Berlins ist die Urania auch Spielstätte der Berlinale. 2.500 Vereinsmitglieder und über 80 Kooperationspartner unterstützen das ohne institutionelle Förderung realisierte Programm.

Die Urania Medaille

Zu ihrem 100. Geburtstag 1988 rief die Urania Berlin die Urania Medaille ins Leben. Sie ehrt jedes Jahr herausragende Wissenschaftler, die neben ihren großen fachlichen Leistungen auch besondere Verdienste erworben haben, ihre Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Medaillenträger der Vorjahre sind u.a. Sir Simon Rattle (2007), Richard von Weizsäcker (2004), Heinz Sielmann (2001), Gesine Schwan (1999) und Rudolf Kippenhahn (1996).

Mehr Informationen und Bildmaterial zur Urania finden Sie im Bereich „Presse" unter www.urania.de.

Kontakt:

Urania Berlin e.V.

Ulrich Weigand

Leiter Kommunikation

An der Urania 17, 10787 Berlin

Tel.: 030 / 2 18 90 91, Fax: 030 / 211 03 98

E-Mail: presse@urania-berlin.de

Internet: www.urania.de

Erstelle die erste Antwort