AUMUND: Qualitätsmanagement beugt der Piraterie vor

Posted in: , on 9. Jul. 2009 - 17:41

AUMUND:

Produktorientiertes Qualitätsmanagement beugt auch der Piraterie vor

Produktpiraterie wird zu einem immer ernsteren Problem für europäische Hersteller. Mehr als 79 Millionen gefälschte Artikel, so eine Untersuchung einer renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, haben Zollbeamte der EU-Mitgliedsstaaten im Jahr 2007 sichergestellt – Tendenz steigend. Nicht nur die klassischen Piraterie-Objekte wie T-Shirts, Uhren und Turnschuhe, auch technische Produkte wie Schrauben, Ketten oder Maschinen werden zunehmend gefälscht. Die AUMUND-Unternehmensgruppe in Rheinberg beobachtet die Entwicklung mit ebensolcher Sorge wie die Mitbewerber im Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) – und macht es den Piraten mit einem effizienten Qualitätsmanagement möglichst schwer.

„Plagiate fügen den Herstellern der Originale großen Schaden zu. Es geht dabei nicht nur um finanziellen Schaden, sondern auch um das Image, wenn die Nachahmungen nicht halten, was das Original verspricht, so Thomas Pelz, Leiter des Qualitätsmanagements der weltweit tätigen AUMUND-Unternehmensgruppe, die mit Lösungen für den Transport heißer und abrasiver Güter in der Schüttgut- und Zementindustrie einen wohlklingenden Namen hat.

Herkunftsland Nummer eins der Plagiate ist nach wie vor China: Rund drei von vier Plagiaten kommen nach einer Erhebung des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) aus China. Vor allem ganze Maschinen stellten die Fälscher her, gefolgt von Komponenten und Ersatzteilen.

Jedes fünfte Plagiat aus Deutschland

„Ein umfassender Schutz ist nur durch ein Bündel von konstruktiven, produktionsbezogenen und IT-basierten Ansätzen zu erreichen. Die Möglichkeiten, um das Kopieren von Produkten zu erschweren oder die Originalität von Produkten nachzuweisen, werden von uns kritisch überprüft und wo möglich entsprechend berücksichtigt“, so Thomas Pelz. Er macht aber auch deutlich, dass Produktpiraterie nicht ausschließlich ein Thema in Fernost ist: „Immerhin jede fünfte Kopie wird in Deutschland produziert“, verweist Pelz auf die VDMA-Statistik.

„Markenschutzverletzungen im Konsumgüterbereich bedeuten meist nur einen Umsatzverlust, in der Pharmaindustrie oder im Maschinenbau geht es jedoch häufig um deutlich mehr", warnt Thomas Pelz im Hinblick auf die Produkthaftung.

Mit Interesse beobachtet der Qualitätssicherer die Auswirkungen der Gemeinschaftsinitiative „Choose the Original - Choose Success", mit der sich der VDMA gemeinsam mit seinen Mitgliedern an potenzielle Kunden wendet und mit positiven Aussagen gegen die Produktpiraterie und die Verletzung von Rechten des geistigen Eigentums vorgeht. Die Kampagne wurde 2007 ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für den Wert von Originaltechnologie auf internationalen Märkten zu stärken. AUMUND beugt Ambitionen von Produktpiraten vor allem auch durch die gewissenhafte Teilung von Produktionsschritten vor. „Kein Lieferant baut bei uns eine komplette Maschine, der Zusammenbau der Know-How-Komponenten erfolgt ausschließlich an ausgewählten Fertigungsstandorten“, macht Pelz deutlich. Die fünf Hauptargumente für Original-Maschinen (Qualität, Innovation, Effizienz, Erfahrung und Sicherheit) bilden auch den Kern des AUMUND-Qualitätsmanagements. Darüber hinaus hat sich AUMUND international umfangreiche Schutz- und Markenrechte gesichert.

Abweichungen im niedrigen ppm-Bereich

Das Qualitätsmanagement der AUMUND-Gruppe ist zum einen produkt-, zum anderen prozessorientiert. „Viele Lieferanten arbeiten seit mehr als 15 Jahren als verlängerte Werkbank bei der Produktion der AUMUND-Produkte, hier findet eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Fertigung statt, die vor allem unseren Kunden zugute kommt“, beschreibt Thomas Pelz die Situation. Jeder Lieferant ist ausgewiesener Spezialist und einer kontinuierlichen Überprüfung seiner Prozesse durch AUMUND unterworfen. Im Detail ist festgelegt, welcher Lieferant über welches Know-how und welche technische Ausstattung verfügt, um den hohen Anforderungen aus Rheinberg gerecht zu werden. Die Ergebnisse solch akribischer Arbeit und Prüfsystematik sind beeindruckend: „Die Abweichungen bei den im Jahr zigtausendfach produzierten Teilen wie z.B. der Laufrollen für unser Kurzzellenband liegen im niedrigen ppm-Bereich“, informiert Thomas Pelz. Ganz gleich, ob es sich um Standard- oder Katalogteile handelt, wird jeder Produktionsprozess im Detail unter die Lupe genommen. In engem Zusammenspiel von Konstruktion, Fertigung und Qualitätssicherung findet beispielsweise bei Maschinen wie dem Bunkerentleerungswagen nach Fertigstellung eine interne Abnahme statt, deren Ergebnisse erheblichen Einfluss auf die Prozessgestaltung nehmen. Weltweit ist das AUMUND-Qualitätssicherungssystem derart optimiert, dass z.B. alle Prüfberichte mehrsprachig vorliegen und das Know-how so allen entsprechenden Stellen weltweit vorliegt – von Brasilien bis Hongkong.

Materialprüfung im eigenen Schüttgutlabor

„Wo immer möglich werden für Projekte auf Wunsch des Kunden auch umfangreiche Materialienprüfungen im eigenen Schüttgutlabor in der Zentrale in Rheinberg vorgenommen, hier entscheidet sich dann sehr schnell, ob ein Förderer überhaupt für ein bestimmtes Produkt geeignet ist“, beschreibt Thomas Pelz. Umfassende Labortests haben so schon den einen oder anderen Kunden vor einer teuren Fehlinvestition in die falsche Technologie bewahrt.

AUMUND nutzt seit Jahrzehnten nicht nur das wissenschaftliche Know-how von Ingenieuren, Entwicklern und kooperierenden Hochschulen – was zählt ist vor allem Praxiserfahrung. „Vor mehr als 20 Jahren wurde vieles, was heute in der Qualitätssicherung stattfindet, in Eigenregie von den Meistern in der Werkstatt durchgeführt“, so Thomas Pelz. Dabei wird intern großer Wert darauf gelegt, dass nicht tonnenweise Papier für die Dokumentation entsteht, sondern vor allem die Arbeit am Produkt im Vordergrund steht. Die Zertifizierung nach ISO 9001 vor rund 15 Jahren ist war daher nur ein Nebeneffekt der täglichen Arbeit.

Mängel: Deutlich unter Branchendurchschnitt

Entstanden ist dadurch ein umfangreicher Fundus an Erfahrungen, die notwendig sind, um die teilweise komplexe Maschinenproduktion als Ergebnis aus Schmieden, Gießen, Schweißen, mechanischen Teilen und Wärmebehandlung zu einem erstklassigen Resultat zu bringen. „Wir liegen gemessen an den Branchenwerten des VDMA weit unter der Hälfte des Branchendurchschnitts“, nennt Thomas Pelz in eher zurückhaltender Form einen Messwert für die Häufigkeit von auftretenden Produktionsmängeln. Hinzu kommt, dass nur ein minimaler Bruchteil dieser Mängel wirklich erst bei oder nach Inbetriebnahme erkannt wird - das effiziente Qualitätsmanagement erfüllt bereits vorher seinen Sinn. Hierbei unterstützen innerhalb der AUMUND-Gruppe weltweit rund zwei Dutzend qualifizierte Mitarbeiter.

„Der am schwierigsten kalkulierbare Faktor in allen Planungen bleibt der Mensch“, beschreibt Pelz das wesentliche Problem wohl aller Qualitätssicherer. Mehr als das eigentliche Produkt sind die falsche Montage, unsachgemäße Handhabung von Einzelteilen oder auch die fehlerhafte Ausrichtung der Anlagen wesentliche Gründe für Störungen des betrieblichen Ablaufes. Wenn Füllhöhen oder Fördermengen überschritten, Teile falsch montiert werden oder eine Maschine für ein ungeeignetes Schüttgut eingesetzt wurde, hilft auch das beste Qualitätsmanagement nicht mehr.

Weitere Informationen:

https://edir.bulk-online.com/profile...dertechnik.htm

http://www.google.com/search?hl=de&c...btnG=Suche&lr=

Photo: AUMUND Bunkerabzugsförderer (Ausführung: mit Buckelplatten)

Das Know-how steckt im Detail: AUMUND setzt im Kampf gegen Produktpiraterie auf innovative Lösungen und ein ausgeklügeltes Fertigungskonzept. Alle Lieferanten tragen nur zu einem Teil des Produktes bei, das Produkt-Wissen bleibt heim Hersteller des Ganzen.

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