Einweihungsfeier bei SCHÄFFER-Verfahrenstechnik

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Posted in: , on 2. Dec. 2008 - 18:25

Einweihungsfeier bei SCHAEFFER-Verfahrenstechnik

Anlässlich der feierlichen Einweihung der neuen Produktionshalle der SCHAEFFER-Verfahrenstechnik GmbH & Co. KG in Thierhaupten am 24. Oktober 2008 wurde auch der Seniorchef des Unternehmens, Herr Erich Schäffer, offiziell verabschiedet, nachdem er bereits am 1. Januar 2000 die Firmenleitung an Herrn Stefan Schäffer übergeben hatte.



Erich Schäffer (links) und Stefan Schäffer

Der Einladung der Firma Schäffer VT zu diesem Fest folgten eine grosse Anzahl Vertreter von Politik und Wirtschaft, Kunden und Banken. Etliche Reden wurden gehalten, auf die hier nicht eingegangen werden soll. Der Höhepunkt des Festes war zweifelsfrei die Rede des Seniorchefs, der nun endgültig ausscheidet. Nachfolger Stefan Schäffer überreicht seinem Vater aber in weiser Voraussicht den goldenen Schlüssel zur Firma! Die Rede erscheint in vollem Umfang.

Firmengeschchte

Am 1. Mai 1970 gründete Erich Schäffer die Firma "Erich Schäffer VDI" als Verkaufs- und Ingenieurbüro für Aggregate und Anlagenbaugruppen. Nach rund 10 jähriger erfolgreicher Tätigkeit gründete Herr Schäffer am 1. Januar 1981 die "Schäffer - Verfahrenstechnik", um fortan selbst konstruierte Geräte unter eigener Regie fertigen zu lassen. Im Frühjahr 1997 wurde die »Schäffer Verfahrenstechnik« in eine GmbH überführt. Im Zuge dessen wurde auch Stefan Schäffer Mitglied der Geschäftsleitung. Zum 1. Januar 2000 übernahm Stefan Schäffer die Mehrheit der Anteile und damit der Verantwortung in der GmbH.

Am 4. Oktober 2000 wurde das neue Werk in Thierhaupten, "Am Unteranger 3" in Betrieb genommen.

Als weitere Zukunftssicherung wurde die GmbH im August 2003 in eine GmbH & Co. KG umgewandelt.

Die Firma SCHÄFFER-Verfahrenstechnik ist spezialisiert auf die Herstellung von Einzelkomponenten und Aggregaten der mechanischen Verfahrenstechnik zum Auflockern, Absperren, Dosieren und Fördern von Schüttgütern, z.B. Kies, Sand, Zement, Asche, Kalk, Zucker, Salz, Kunststoffgranulat etc. in der Baustoffindustrie, Chemie, Lebensmittelindustrie, Kraftwerkstechnik, Umwelttechnik und Medizin.



Stefan Schäffer begrüsst Gäste und Belegschaft



Zahlreiche Gäste in der neuen Produktionshalle



Die musikalische Umrahmung



Übergabe des goldenen Schlüssels zur alten Firma



Firmenbesichtigung. Eingeweihten sind diese Exponate von der POWTECH bekannt



Herr Christopf Olejnik, Vertrieb neben einem zur Auslieferung

bereitstehenden Aggregat




Firmenrundgang.

Herr Peter Lüthi, Vertretung Schweiz (links)

Herr und Frau Marc A.P.M. Fischer, MATEC massagoed techniek, Vertretung Holland

Herr Christoph Olejnik (rechts)




Geräte zur Auslieferung



Ehepaar Wöhlbier bewundern ein Exponat



Dipl.-Informatiker Gerd Schäffer (links), Frau Wöhlbier

und Herr Erich Schäffer




Frau Gudrun Schäffer und die Wöhlbiers



Erich Schäffer am Rednerpult:

Abschiedsrede am 24.10.2008


Verehrte Festgäste, meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter


die Einweihungsfeier heute ist natürlich ein großes Ereignis, auf das wir seit langem hingearbeitet und uns riesig gefreut haben, und daher ist es wunderschön, es in so feierlichem Rahmen begehen zu können. Die Zeit zwischen der Einweihungsfeier des ersten Betriebsteiles am 18.Mai 2001 und der Verdoppelung unserer Produktionsfläche heute verging wie im Fluge, man mag fast nicht glauben, welche rasante Entwicklung sich in diesen paar Jahren vollzogen hat!

Wenn ich sozusagen zu einer Abschiedsrede vor Sie trete, erwartet wohl jeder einen historischen Überblick, wie sich alles so imposant entwickelt hat.

Also: Ich gründete zusammen mit meiner Frau am… Ach was: Ihr kennt das ja alles, habt die ganze Entwicklung nicht nur "mitgemacht", sondern - jeder an seiner Stelle - mitgestaltet und mitgetragen. Und dafür Euch allen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meinen herzlichsten Dank.

Nein, ich möchte nicht in Erinnerungen schwelgen, sondern mal ein paar grundsätzliche Gedanken eines Unternehmers vortragen. Gedanken, die leider wie wir alle wissen, von vielen nicht beachtet, ja sogar mit Füssen getreten werden. Und viele wundern sich dann, dass sie von Schwierigkeit zu Schwierigkeit taumeln.

"Jeder Mensch ist ein eigenes Lächeln" ist einer der wichtigsten Grundsätze, auch wenn er sehr philosophisch klingt. Ich habe nie Menschen, die in meinem Umfeld waren und sind als Trittstufen auf einer "Erfolgsleiter" betrachtet, sondern stets als MENSCH, als Freund, als Kollegen. Diese Grundeinstellung haben wir - meine Frau und ich - auch unseren Söhnen weitergegeben und ich freue mich, dass uns dies bestens gelungen ist.

Es gibt bekanntlich viele Varianten zur Steigerung der Arbeitsleistung der Mitarbeiter, von der Musik in den Büros und in der Fertigung bis zu…Da fällt mir übrigens eine nette Episode ein von meiner kürzlichen Reise nach Dubai. Bei Kamelrennen haben die Beduinen oft kleine Jungen von 4 - 5 Jahren auf die Kamele gesetzt und die Buben gaben mit großer Freude den Kamelen die Gerte. Nun, da kamen aber auch Proteste aus der Bevölkerung wegen Kinderarbeit etc. Und - findig wie die Emiratis nun mal sind - kauften sie ganz schnell in der Schweiz kleine Roboter mit Bohrmaschinen. In die Bohrfutter wurden nun die Gerten eingespannt und so konnten die Beduinen per Joystick die Kampfeslust ihrer Kamele sehr erfolgreich beeinflussen. Da wir auf der Reise alle Ingenieure waren, wurde natürlich schnell diskutiert, wo diese Technik auch bei uns am erfolgreichsten eingesetzt werden könnte, da gabs durchaus überlegenswerte Ideen: Von der Steigerung der Produktivität bei der Hausarbeit bis zum .. Naja, vom Einsatz im Betrieb kamen wir dann doch schnell wieder ab…Sie sehen, meine Damen und Herren, dem Erfindungsgeist sind nicht so schnell Grenzen gesetzt…, aber darauf komme ich noch zu sprechen.

Gehen wir also lieber mal wieder zurück zum Thema.

Visionen zu haben heißt, Unsichtbares zu sehen. Dies ist eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Unternehmer. Nur so ist es möglich, neue Konzepte zu entwickeln und Lösungen zu finden auch für scheinbar Unlösbares. Man muss Erfordernisse und Bedürfnisse erkennen, bevor andere die Chancen ergreifen. Es gibt kein Ausruhen auf dem Erreichten.

In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst. Dann reisst man andere mit auf dem Weg nach oben, findet einen Ausweg aus zunächst ausweglos erscheinenden Situationen. Alle in einer Firma müssen überzeugt sein vom gemeinsamen Erfolg, dann werden Energien freigesetzt, kommen Synergieeffekte zur Wirkung und man wird schließlich sagen können "das hat mal wieder geklappt", wie wir alle das ja in den vergangenen Jahren - ja, man möchte fast sagen "täglich" - bewiesen haben.

Es geht nicht um Gewinnmaximierung, uns ging und geht es niemals darum. Natürlich muss die Kasse stimmen. Aber es ist ja gerade der große Vorteil des mittelständischen Betriebes, dass jeder jeden kennt, einschließlich Familie, Hund und Gummibaum. Wir haben auch in schlechten Zeiten alles getan, unser Fachpersonal zu halten, jeder konnte sich darauf verlassen. Auch wenn uns das manchmal verdammt schwer gefallen ist - und nur ganz wenige in der Firma wissen, wie wirklich schwer das für uns manchmal war - aber im Gegenzug konnten wir uns auch immer auf unsere Mitarbeiter verlassen. So ist unser "Zusammenleben" getragen von gegenseitigem Vertrauen. Würden diese Grundsätze nicht gehalten, wäre die zwingende Folge, dass sich keiner mehr auf den anderen verlassen könnte, dass der Ton zwischen uns unangenehm würde, dass es Grabenkämpfe gäbe, Mobbing und gegenseitiges Misstrauen wären vorprogrammiert. Muss ich noch erwähnen, dass Misserfolge bis zum völligen Scheitern wohl nicht lange auf sich warten ließen?

Das was uns jetzt täglich in Presse und Fernsehen wie Raubtiere anspringt hat nichts mit sorgfältigem Unternehmertum zu tun. Raffgier und Überheblichkeit kennzeichnen eine gewisse Sorte von Managern. Immer größer, immer höher, immer weiter stößt irgendwann an Grenzen und fällt zusammen wie ein Kartenhaus. Wir müssen dies ja jetzt weltweit erleben ohne etwas dagegen tun zu können. Wir sind sozusagen in der Rolle des gefesselten zahlenden Zuschauers. Ich bin sicher, die jetzige weltwirtschaftliche Situation wird auch an uns Mittelständlern nicht spurlos vorüber gehen. Wir können leider nur in engen Grenzen gegensteuern. Aber wehklagen und jammern hilft auch nicht weiter. Nein, es gilt vor allem:

"Denk immer daran, du musst nach oben schauen, wenn du die Sterne sehen willst".

Eigentlich klingt alles ganz einfach:

- Eine zielorientierte Personalpolitik ist die Grundlage eines erfolgreichen Betriebes. Fachwissen der Mitarbeiter muss mit Charakterstärke und Solidität gebündelt sein.

- Jeder muss die seinen Fähigkeiten entsprechende Position haben. Überforderung ist schädlich, aber genauso schädlich ist Unterforderung.

- Die Arbeit muss Spaß machen. Natürlich sind wir nicht zur Unterhaltung hier. Aber verbissenes Werkeln bringts ganz sicher auch nicht. Wie überall ist ein gesunder Mittelweg zwischen Anspannung und Fröhlichkeit erforderlich. Ich freue mich immer, wenn ich im Betrieb freundliche und zufriedene Gesichter sehe und auch wenn mal jemand fröhlich pfeifend die Treppe rauf kommt und wenn mal schallend gelacht wird.

- Jeder Mitarbeiter muss ein Einkommen haben, von dem er und seine Familie leben können. Wenn einen Sorgen niederdrücken, leidet auch die Leistung darunter. Wie soll in einem Klima der Unterdrückung, der Angst und der Sorge ein gutes Ergebnis erzielt werden? Diese Gedanken führten auch dazu, dass wir unsere Mitarbeiter am finanziellen Erfolg unserer Firma beteiligten. Wir ließen uns nicht davon beeindrucken, dass andere das Weihnachtsgeld kürzten oder strichen, ebenso am Urlaubsgeld sparten, mit Entlassungen drohten und sie auch vornahmen.

Wir haben uns immer - ohne groß darüber zu reden - an die vorhin erwähnten Grundsätze gehalten. Natürlich gab und gibt es immer wieder Missverständnisse, gibt es Ärger, kommen Fehler vor, aber insgesamt sind wir ein gutes Team, halten zusammen und überwinden Schwierigkeiten. Sie wussten und wissen, Sie können sich auf Ihre Chefs verlassen und wir vertrauten und vertrauen Ihnen. Herzlichen Dank und große Anerkennung an dieser Stelle und ich bin sicher, die gute Zusammenarbeit zwischen Belegschaft und Chef wird sich auch in Zukunft bewähren.

- Der Ausbildung junger Menschen kommt eine besondere Bedeutung zu. Nur wer die Jugend auf seiner Seite hat, wird auch den Weg in eine erfolgreiche Zukunft schaffen. Wir haben nunmehr 3 Lehrlinge. Eigentlich müsste ich ja mit political correctnes "Auszubildende" sagen, aber ihr entschuldigt sicher, wenn ich beim alten Wort "Lehrlinge" bleibe. Ihr bekommt eine hervorragende Fachausbildung, die euch befähigt, euren Berufsweg Euren Fähigkeiten entsprechend optimal zu gestalten. Auch wenn Eure Ausbilder Euch manchmal etwas streng anfassen: Das ist kein Bevormunden und Besserwissen. In den Stürmen der Pubertät und danach brauchen die Jugendlichen Wurzeln, denn Flügel habt Ihr schon.

Sie erinnern sich bestimmt noch gut an die außerordentlich schwierige Zeit zur Jahrtausendwende, die wir durchstehen mussten. Es war absolut nicht klar, ob und wie wir den Neuanfang mit der eigenen Fertigung schaffen werden. Und auch ich war oft nahe daran, die Hürden als zu groß zu betrachten und die ins Unermessliche sich auftürmenden Schwierigkeiten für unüberwindbar zu halten. Sie, die zu uns hielten, gaben uns die Kraft zum Durchhalten und dies werden wir nie vergessen. Herzlichen Dank an dieser Stelle für Ihre Treue.

Einen besonderen Stellenwert nahm stets meine Familie ein. Ohne die Geborgenheit und Sicherheit, die ihr mir gegeben habt, hätte ich das alles nie geschafft. Dir, liebe Gudrun und Stefan und Gerd dafür ein tiefempfundenes "Vergelts Gott" . Weil wir alle zusammengehalten haben, konnten wir erfolgreich diesen Weg gehen.

An dieser Stelle möchte ich natürlich nicht versäumen, den vielen Menschen zu danken, die uns begleitet und unterstützt haben. Allen voran unseren Kunden, die uns die Treue hielten. Einige hatten sich zwar kurz abwerben lassen, sind aber schnell wieder zu uns zurück gekommen. Dem einen oder anderen wird auch wohl der Unterschied zwischen Profi und Amateur bewusst geworden sein. Wichtig ist, dass die Kunden zurück kommen und nicht die Geräte. Nach diesem Grundsatz haben wir immer gehandelt und ich versichere Ihnen, daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Wir leben ausschließlich von unseren zufriedenen Kunden. Alle Gehälter und Löhne zahlen unsere Kunden. Wir sind also ALLE Dienstleister für unsere Kunden!

Dann möchte ich danken den Damen und Herren von den Banken, der Raiffeisenbank und der Kreissparkasse, die stets mit großem Verständnis und Einsatzbereitschaft uns unterstützten. Und was wäre wohl gewesen ohne unsere Finanz- und Firmenberater, allen voran Herr Dr. Häußler und Herr Wenzel, der heute leider nicht da sein konnte? Ihnen gebührt unser besonderer Dank. Ferner möchte ich einschließen in meinen persönlichen Dank Herrn Bürgermeister Neher, die Damen und Herren Gemeinderäte, unseren Steuerberater Herrn Weber mit Familie, die Inhaber und Geschäftsführer der umliegenden Firmen und natürlich alle unsere persönlichen Freunde, die uns mit Wort und Tat und Zuversicht unterstützten. Danke Ihnen allen.

Bei der Überwindung der großen Anfangsschwierigkeiten durch die Umstrukturierung der Firma und den Neuanfang hier auf diesem Areal bewahrheitete sich wieder einmal die Erkenntnis:

Wenn wir meinen, alles sei verloren, fängt nur etwas Neues an. Unsere Hoffnung muss immer größer sein als unsere Angst vor dem Risiko. Diese Sätze, die sich so überzeugend bewahrheitet haben, darf ich Dir, Stefan, mit auf Deinen künftigen Weg geben. Es geht auch nicht um Macht oder gar um die Frage "Macht ODER Menschlichkeit". Es geht vielmehr darum, Entscheidungsfreude mit Teamgeist zu vereinen und niemals aufzugeben. NIEMALS.

Und damit sind wir bei einem ganz wesentlichen Teil des unternehmerischen Denkens und Handelns: Panta rhei, alles fließt wusste schon der große Philosoph HERAKLIT, will heißen, niemals wird etwas bleiben wie es ist, alles wird sich ändern. Ich wünsche meinem Nachfolger den Weitblick, künftige Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und daraus die richtigen Lehren für konsequentes und erfolgsorientiertes Handeln zu ziehen. Aktivität ist nun einmal die Mutter des Erfolgs. "Erkennen - Entscheiden - Handeln" ist der Dreischritt zum Erfolg. Du fliegst immer nur so weit, wie du im Kopf schon bist sagte einmal der bekannte Skiflieger Jens Weißflog.

Als Schuljunge lernte ich im Lateinunterricht vom römischen Schriftsteller ÄSOP: Quidquid ags, prudenter ags et respice finem. Auf gut deutsch: Was immer du tust, mach es mit Klugheit und überleg dir, wie‘s ausgeht. Ich hab mir diesen Satz bis heute eingeprägt und kann ihn nur weitergeben: Klugheit und Erfolgsstreben müssen eine innige Verbindung eingehen.

Es geht auch nicht nur darum, möglichst VIEL zu arbeiten, es geht vor allem darum, zur rechten Zeit das Richtige zu tun. Erfolgversprechend ist immer "Nachdenken" und Zusammenhänge ergründen. Und vergessen wir nicht: An dem Tag, an dem Faulheit und Intelligenz zusammentrafen, wurde das Rad erfunden.

Es gibt noch viel zu entdecken, viel zu tun. Mancher wird fragen: "Was sollen wir denn noch Neues machen, es gibt doch schon alles". NEIN ist die Antwort, wir stehen immer - immer noch - am Anfang. Ich finde es hervorragend, dass Du, Stefan, meine Vorstellung des immer Weiterentwickeln, des Vorwärtsdrängens, des Vorausdenkens übernommen hast und so konsequent fortführst. Ich denke da z.B. an die Zertifizierungen nach ISO 9000 ff, an ATEX und in gewisser Zukunft an HP 0 und natürlich an die neue Produktlinie "Schneckenwärmetauscher". Ich bin sicher, dass dieses Konzept noch erheblich erweiterbar ist, z.B. durch "Mischtechnik".

Auch wenn wir vielleicht manchmal teurer sind als manche Wettbewerber: Das macht nichts, es wird immer welche geben, die billiger sind. Wir müssen um soviel besser sein als wir teurer sind.

Auch macht jeder mal Fehler, das wird sich nie vermeiden lassen. Fehler sind - genauso wie Reklamationen - auch eine Chance, zu lernen und sich zu verbessern. Absolut inakzeptabel ist jedoch, wenn der gleiche Fehler zweimal oder noch öfter gemacht wird. Merken wir uns also und handeln danach: Erfahrung ist die Summe selbstgemachter Fehler.

Ein Gedanke zur "Zukunft" sei noch angesprochen. Wir müssen, wie ich vorhin sagte, annehmen, dass sich vieles auf der Welt ändern wird. Schauen wir nur mal auf die Weltkarte: Was sich im Nahen Osten tut, ist gewaltig, wie ich auch kürzlich auf einer sehr interessanten Reise nach Dubai feststellen konnte. Die weltweiten Verkehrs- und Warenströme werden sich von Europa weg dorthin verlagern. Die Metropolen Dubai und Abu Dhabi und nicht zu vergessen Saudiarabien wirken wie Magnete auf Menschen, Dienstleistungen und Waren. Wenn wie in Dubai geplant, die Stadt in den nächsten 5 Jahren um ca. 4 Millionen Menschen wachsen soll, dann werden dort auch z.B. Wasserwerke, Kläranlagen, Mehrwasserentsalzungsanlagen, Kraftwerke und Müllverbrennungsanlagen gebraucht. Hierfür werden auch Geräte benötigt, wie wir sie herstellen. Auch wenn das noch wie Zukunftsmusik klingt: Wir müssen diese Entwicklung rechtzeitig erkennen und entsprechend handeln:

Alle, las ich mal in einer Geschichte, denen eine unwirklich scheinende Überlegung vorgetragen wurde, sagten: "Das geht nicht". Aber da kam plötzlich einer, der wusste nicht, dass da was nicht gehen soll und hats einfach gemacht.

Nun noch ein paar kurze Worte zu mir persönlich. An meinem 70. Geburtstag im August, den Ihr so wunderschön gestaltet habt, hab ich mich riesig gefreut über die Anerkennung und die Verbundenheit, die Ihr so überzeugend rüber gebracht habt. An dieser Stelle nochmal ein herzliches DANKE. Ich war auch überhaupt nicht traurig über das "hohe" Alter, nein, ich dachte mir: "Jeder Geburtstag ist ein Sieg über die Zeit".

Im Leben kommt es darauf an, Hammer oder Amboss zu sein – aber niemals das Material dazwischen. Ich habe mich immer bemüht, "Hammer" zu sein. Wenn ich jemandem hier auf die Füße getreten sein sollte: Bitte entschuldigt.

Mein Leben gleicht - so habe ich es oft empfunden - über weite Strecken einer Fahrt auf der Achterbahn mit großem Tempo und oft vollem Risiko, es war unterhaltsam und hochinteressant und oft war es mir, als würde mein Leben abbrennen wie ein Feuerwerk. Jetzt, da meine Zeit unwiderruflich abdriftet zum letzten Viertel der kurzen Spanne zwischen Anfang und Ende, lasse ich vieles vor meinem inneren Auge nochmals vorüber ziehen bis die Fahrt endgültig ausklingt im Dunst einer unbestimmbaren zukünftigen Wirklichkeit.

Wenn ich zurückblicke, möchte ich eine Textzeile aus einem bekannten Popsong zitieren: So ist es gut, so soll es bleiben. Und für mich kann ich sagen: Ich weiß, dass ich angekommen bin.

Ich möchte mich mit diesen Sätzen aus dem aktiven Berufsleben verabschieden in der Gewissheit, mein – nein Gudrun: unser - Lebenswerk in gute und zuverlässige Hände gelegt zu haben: In deine, lieber Stefan und in Ihre Hände liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich wünsche Euch allen viel Gespür für die Erfordernisse und Chancen der Zukunft, viel Standvermögen, Kraft und Gottes Segen in den Stürmen der Zeit, und Dir Stefan, weiterhin die Fähigkeit, Schwierigkeiten zu erkennen und ihnen klug Paroli zu bieten, noch ehe sie wirksam werden. Das Können hierzu hast du - haben Sie alle - perfekt in den letzten Jahren bewiesen.

Altern ist ein hochinteressanter Vorgang: Man denkt und denkt und denkt – und plötzlich kann man sich an nichts mehr erinnern. Ich hoffe, dass ich mich noch viele Jahre an die interessante und schöne Zeit mit Ihnen - liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - erinnern kann. Nochmals DANKE.

Aber natürlich stellt sich mir persönlich auch jetzt die Frage "Wie wird es weitergehen?" Eine eindeutige Antwort hierauf gibt es nicht, die Zukunft ist immer offen. Es bleibt nur, voller Staunen und Vertrauen abzuwarten, wie sich langsam Tag für Tag der Schleier vor der Zukunft etwas hebt, zu erleben, wie - von unsichtbarer Kraft gezogen - die Kulissen des Lebens sich bewegen, wie sich alles formt zu einem großen und am Ende unverrückbaren Ganzen. Ich kann es nicht besser ausdrücken als Hugo von Hofmannsthal in einem szenischen Zyklus:

"Also spielen wir Theater,

spielen unsre eignen Stücke,

früh gereift und zart und traurig,

die Komödie unsrer Seele,

unsres Fühlens Heut und Gestern,

wicht‘ger Dinge hübsche Formel,

glatte Worte, bunte Bilder,

halbes, heimliches Empfinden,

Agonien, Episoden…."

Ich danke Ihnen, dass Sie mir so lange und so aufmerksam zugehört haben.

© Erich Schäffer, 24.Oktober 2008



Erich Schäffer

Herzlichen Dank der Firma SCHÄFFER-Verfahrenstechnik, der Familie Schäffer, mit der wir so lange freundschaftlich verbunden sind, und den vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ein gelungenes Fest, verbunden mit den allerbesten Wünschen für eine weitere erfolgreiche Zukunft.

Glückauf!

Ute + Reinhard Wöhlbier

Wir bedanken uns bei den Herren Gerd Schäffer und Peter Lüthi für die zur Verfügung gestellten Photos.

Weitere Informationen über SCHÄFFER-Verfahrenstechnik:

https://edir.bulk-online.com/profile...enstechnik.htm

http://www.google.com/search?hl=de&c...btnG=Suche&lr=

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Schäffer Verfahrenstechnik

Posted on 29. Apr. 2013 - 07:18

Alles Gute wünschen

Ute + Reinhard Wöhlbier